Bereits 1979 schrieb die UNESCO Tunis, El Jem und Karthago auf die Welterbeliste. Das war vor 40 Jahren ….
Die ersten tunesischen Welterbestätten wurden 1979 in das Weltkulturerbe aufgenommen.
Das war nur ein Jahr nach der Gründung dieser renommierten Liste und im gleichen Jahr, in dem auch die Pyramiden von Gizeh, das Schloss Versailles oder der amerikanische Nationalpark des Grand Canyon zum Weltkulturerbe erklärt wurden!
Auf der Webseite der UNESCO ist nachzulesen, warum diese drei Kulturstätten von so herausragender Bedeutung für die Geschichte der Menschheit sind.
Die Medina von Tunis
Sie zählt ungefähr „700 historische Baudenkmäler“ (Paläste, Moscheen, Souks, Tore und Medressen, …).
Sie bezeugt, dass Tunis zwischen dem 12. und dem 16. Jahrhundert eine „der wichtigsten und reichsten Städte der islamischen Welt war“.
Tunis war das „Bindeglied zwischen dem Maghreb, dem Süden Europas und dem Orient [und] begünstigte den Austausch von Einflüssen in der Kunst und der Architektur“. Die Altstadt von Tunis ist zum Großteil noch erhalten: „Durch ihre Souks, ihr urbanes Gefüge, ihre Wohnviertel, Baudenkmäler und Pforten bildet sie einen der besterhaltenen Prototypen in der islamischen Welt.“
Das antike Amphitheater von El Jem
Es ist das „größte Kolosseum Nordafrikas“ und „veranschaulicht die Ausbreitung und die Größe des römischen Reichs.“
Dieses Amphitheater, in dem u.a. Kämpfe von wilden Tieren organisiert wurden, ist „eines der vollständigsten Beispiele des römischen Bautyps des Amphitheaters und fast vergleichbar mit dem Kolosseum in Rom“.
Zudem ist es ebenso gut erhalten wie das Kolosseum in Rom. Seine Arena und seine unterirdischen Gewölbe sind fast vollständig intakt.
Archäologische Stätte Karthago
Das von den Phöniziern gegründete Karthago „spielte in der Antike als große Handelsmacht eine herausragende Rolle“.
Die Ausgrabungsstätte enthält Zeugnisse der punischen Zivilisation (den Phöniziern des Okzidents), aber vor allem der römischen Zivilisation: Karthago wurde zu einer der Hauptstädte des römischen Reichs.
Als Ort der Begegnung und des Austauschs „übte Karthago einen beachtlichen Einfluss auf die Entwicklung der Künste, der Architektur und des Städtebaus im Mittelmeerraum aus“.
Zudem beflügelte diese Stadt immer auch die Fantasie: die mythische Liebe zwischen Didon und Aeneas, die Punischen Kriege, Hannibal, die christlichen Schriftsteller und Märtyrer (Augustinus, Cyprian von Karthago, …).
Durch die Eintragung dieser drei Stätten in die Liste des Weltkulturerbes unmittelbar nach der Gründung dieser Liste erkannte die UNESCO die zentrale Bedeutung Tunesiens als Herzstück der Mittelmeerzivilisation an.